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Biografie

1963

Pippo Pol­li­na wird 1963 in Pa­ler­mo in eine bür­ger­li­che Fa­mi­lie bäu­er­li­cher Her­kunft hin­ein­ge­bo­ren. Schon von klein auf zeigt er Ge­fal­len und In­ter­es­se am Ge­sang. Seine künst­le­ri­sche Lauf­bahn be­ginnt 1979 in sei­ner Hei­mat­stadt Pa­ler­mo, wo er seine schu­li­sche und mu­si­ka­li­sche Aus­bil­dung ab­sol­viert. Nach dem staat­li­chen Gym­na­si­um be­sucht er die Uni­ver­si­tät in Pa­ler­mo und stu­diert Rechts­wis­sen­schaf­ten sowie am mu­si­schen Kon­ser­va­to­ri­um Amici della mu­si­ca klas­si­sche Gi­tar­re und Mu­sikthe­o­rie.

Pippo Pollina, 1980

1979–1985

In diese Zeit hin­ein fällt auch die Grün­dung der Grup­pe Agri­can­tus, die neben der Musik auch kul­tu­rel­le Werte und Ideen ver­mit­teln möch­te. Ge­prägt von la­tein­ame­ri­ka­ni­schen Tra­di­ti­o­nen sowie der Tra­di­ti­on in Si­zi­li­en und damit Süd­ita­li­ens, sam­melt Pippo Pol­li­na erste Kon­zer­ter­fah­run­gen in Ita­li­en und im Aus­land. Diese sechs Jahre (1979-1985) sind ge­kenn­zeich­net von vie­len Rei­sen und Be­kannt­schaf­ten, aber auch Er­fah­run­gen durch ab­ge­hal­te­ne Se­mi­na­re an Mit­tel- und Ober­schu­len.

Pippo Pollina mit Agricantus 1983

1984

Sehr wich­tig und prä­gend für die Per­son Pippo Pol­li­na ist auch die kurze jour­na­lis­ti­sche Tä­tig­keit für die Mo­nats­zeit­schrift I Si­ci­li­a­ni, eine in­no­va­ti­ve Zeit­schrift unter der Lei­tung von Gi­u­sep­pe Fava, der auf­grund sei­nen in­ten­si­ven Er­mitt­lun­gen und Re­cher­chen im The­men­be­reich Mafia und Po­li­tik 1984 in Ca­ta­nia er­mor­det wird. Die wirt­schaft­li­che schwie­ri­ge Lage in Ita­li­en, die Kor­rup­ti­on der 80er Jahre und feh­len­de Per­spek­ti­ven hin­sicht­lich einer Ver­bes­se­rung der Lage ver­an­las­sen Pippo Pol­li­na dazu, gegen Ende 1985 Ita­li­en zu ver­las­sen.

I Siciliani

1985

So bricht der junge Si­zi­li­a­ner seine Stu­di­en ab und ver­lässt seine Hei­mat. Be­glei­tet wird er auf sei­ner Reise von einer un­ge­mein gro­ßen Neu­gier und Aben­teu­er­lust. Damit be­ginnt für den Künst­ler eine wich­ti­ge Phase. In mehr als zwei Jah­ren be­reist er Eu­r­o­pa ohne wirk­lich ein Ziel zu haben: von Un­garn über die ehe­ma­li­ge DDR bis nach Frank­reich und Eng­land, von Ös­ter­reich über Hol­land, Deut­sch­land, die Schweiz bis nach Skan­di­na­vi­en. In die­ser Zeit lebt Pippo Pol­li­na als Stra­ßen­mu­si­ker, singt in den Stra­ßen und auf Plät­zen, in Re­stau­rants und er­zählt dazu seine Ge­schich­ten. Die Musik dient dabei als Brü­cke zwi­schen ihm und den Men­schen, die ihm be­geg­nen und ihm zu­hö­ren. Durch sie ge­lingt es ihm, Vor­ur­tei­le aus­zu­lö­schen und neue Kom­mu­ni­ka­ti­ons­we­ge oder Spra­chen zu kre­i­e­ren.

Pippo Pollina in Stockholm, 1986

Pippo Pollina in Luzern, 1986

Als er eines Tages von Li­nard Bar­dill, einem be­kann­ten und ge­fei­er­ten Schwei­zer Lie­der­ma­cher, in den Stra­ßen von Lu­zern ent­deckt wird, lädt die­ser den jun­gen Mu­si­ker ein, bei einer CD-Pro­duk­ti­on mit haupt­säch­lich la­di­ni­schen Lie­dern und der dar­auf fol­gen­den Tour­nee 1987 mit­zu­wir­ken. Diese Kon­zert­rei­se um­fasst mehr als 60 Kon­zer­te in der Schweiz und ei­ni­ge we­ni­ge in Deut­sch­land und Bel­gi­en, wo­durch sich Pol­li­na erst­mals auch einem brei­ten Pu­bli­kum prä­sen­tie­ren kann. Die CD trägt en Titel I nu pas­sa­ran. Zu die­sem Zeit­punkt nimmt Pippo Pol­li­na sein ers­tes ei­ge­nes Album auf, wel­ches unter As­pet­tan­do che sia mat­ti­no von Zyt­glog­ge auf den Markt ge­bracht wird. 1988 be­gibt er sich schließ­lich mit sei­nem ei­ge­nen So­lo­pro­gramm auf Tour­nee durch die Schweiz und Ös­ter­reich. Ein Jahr spä­ter er­hält er den Preis der Schwei­zer Rund­funksta­ti­on und pro­du­ziert im sel­ben Jahr auch seine zwei­te Plat­te Sulle orme del Re Mi­nos­se. Seine Tour­nee bis Ende 1990 be­in­hal­tet erst­mals auch Auf­trit­te in Deut­sch­land.

1991

Be­reits 1991 er­scheint das drit­te Album Nuovi gior­ni di set­tem­bre, das der Künst­ler in den fol­gen­den zwei Jah­ren live prä­sen­tiert. In Rah­men die­ser Tour­nee lan­det Pippo Pol­li­na auch in Schwe­den, wo er an der Uni­ver­si­tät in Stock­holm und in di­ver­sen The­a­ter­häu­sern auf­tritt. Im sel­ben Jahr tritt Pol­li­na Seite an Seite mit in­ter­na­ti­o­na­len Grö­ßen wie Van Mor­ri­son und Tracy Chap­man bei wich­ti­gen Fes­ti­vals auf, so beim Open Air in St. Gal­len und jenem in Lu­ga­no. In die­ser Zeit lernt der junge Si­zi­li­a­ner Kon­stan­tin We­cker, einen be­kann­ten deut­schen Lie­der­ma­cher, ken­nen. Spä­ter schrei­ben sie ge­mein­sam Lie­der, sin­gen Du­et­te in Deutsch und Ita­lie­nisch. Aus die­ser Zu­sam­me­n­a­r­beit her­aus ent­steht auch das Duett Terra, ein Lied das auf Pol­li­nas Album Le pi­e­tre di Mont­se­gur auf­ge­nom­men wird. Mehr oder we­ni­ger als Ge­gen­leis­tung dazu singt Pippo Pol­li­na mit We­cker Ques­ta nuova re­al­tà, das auf der Ufer­los CD des Deut­schen ver­öf­fent­licht wird und au­ßer­dem ein gro­ßer Er­folg wird. Dar­über hin­aus über­zeugt We­cker sei­nen jun­gen Kol­le­gen, an der Ufer­los-Tour teil­zu­neh­men, und so tre­ten sie ge­mein­sam in mehr als 100 deut­schen und ös­ter­rei­chi­schen Städ­ten auf. Das deut­sche Pu­bli­kum lernt dabei den Mu­si­ker Pol­li­na als wich­ti­gen Re­prä­sen­tan­ten einer mo­der­nen Ita­li­a­nità (ita­lie­ni­schen Kul­tur) ken­nen und schät­zen.

1994

1994 wird zu einem ar­beits­in­ten­si­ven Jahr für Pol­li­na, indem er ge­mein­sam mit dem Vi­o­li­nis­ten Salvo Co­stu­ma­ti zahl­rei­che Kon­zer­te in B/A/CH/D gibt und dar­über hin­aus noch an Fes­ti­vals teil­nimmt, wo­durch neue Freund­schaf­ten ge­knüpft wer­den und sich auch neue Zu­sam­me­n­a­r­bei­ten er­ge­ben.

1995

1995 nimmt Pol­­li­­na ein wei­te­res Album auf. Für Do­­di­­ci let­te­­re d’a­­mo­­re ar­­bei­tet er unter an­­de­rem mit dem groß­a­r­ti­­gen Ge­or­­ges Mou­­sta­ki im Rah­­men des Stü­ckes Leo zu­­sam­­men. Das Lied ist dem gro­­ßen fran­­zö­­si­­schen Chan­­son­­ni­er Leo Ferrè ge­­wi­d­­met. Wei­ters wir­ken der ame­ri­­ka­­ni­­sche Sa­­xo­­pho­­nist Cha­r­­lie Ma­ri­a­no, eine der letz­ten Le­­gen­­den des Jazz, sowie die Ber­­li­­ner Grup­­pe L’art du pas­sa­­ge mit. Den Auf­­­nah­­men folgt eine lange Tour­­nee durch Ös­ter­reich, die Schweiz, Deut­sch­­land und er­st­­mals auch Frank­reich und Ägyp­ten. Ge­­krönt wird diese Tour von der Teil­­nah­­me am Trou­­ba­­dour Fes­ti­val, wo er ge­­mein­­sam mit Mou­­sta­ki, We­­cker, José Fe­­li­­cia­no und An­­ge­lo Bran­­dua­r­­di auf­­tritt.

1996–1997

1996 be­kommt Pippo Pol­li­na den Ra­vens­bur­ger Preis Kup­fer­le Klein­kunst­preis als bes­ter Mu­si­ker des Jah­res sowie den För­der­preis in Zü­rich. 1997 ver­öf­fent­licht er die CD Il gior­no del falco, die er dem chi­le­ni­schen Lie­der­ma­cher Vic­tor Jara wid­met, wel­cher 1973 wäh­rend eines Putsch­ver­su­ches ver­schwun­den ist. Pippo Pol­li­na ge­hört zu die­sem Zeit­punkt be­reits zu den bes­ten Schwei­zer Künst­lern. Er­wäh­nens­wert auch, dass er mit Kon­stan­tin We­cker eine mo­der­ne Fas­sung von Ques­ta nuova re­al­tà auf­nimmt. Die lau­fen­de Tour um­fasst mehr als 100 Sta­ti­o­nen, wo er ge­mein­sam mit drei wei­te­ren Mu­si­kern seine Musik prä­sen­tiert.

Ende 1997 er­scheint in Deut­sch­land und der Schweiz unter dem Fa­ce­ton Ver­lag mit Sitz in Stutt­gart das Buch “Cam­mi­n­an­do cam­mi­n­an­do”, eine lange Selbst­be­sin­nung in Form eines In­ter­views mit dem Mu­sik­kri­ti­ker des Tages An­zei­ger Zü­rich, Be­ne­det­to Vigne. Dabei wer­den so­wohl mensch­li­che, als auch mu­si­ka­li­sche Ei­gen­schaf­ten und Ge­dan­ken Pippo Pol­li­nas dar­ge­stellt. Wie es der Zu­fall will, fällt die­ses Buch dem Eu­r­o­pa­pa­r­la­men­ta­ri­er und ehe­ma­li­gen Bür­ger­meis­ter Pa­ler­mos, Leo­lu­ca Or­lan­do, in die Hände, wäh­rend die­ser sich eines Tages in Brüs­sel auf­hält. Or­lan­do, selbst ge­fei­ert für sein in­no­va­ti­ves Schaf­fen und sein En­ga­ge­ment gegen die or­ga­ni­sier­te Kri­mi­na­li­tät, fragt sich, warum ein Mensch wie Pol­li­na in sei­ner Hei­mat noch un­be­kannt ist. Der Po­li­ti­ker kann es nicht ver­ste­hen, dass man in Ita­li­en noch nicht auf die­ses künst­le­ri­sche Ta­lent auf­merk­sam ge­wor­den ist. Es bleibt ihm auch un­be­greif­lich, warum Pippo Pol­li­na nach 1985 seine künst­le­ri­schen Spu­ren in sei­ner Hei­mat ver­lo­re hat und dort nichts mehr davon übrig scheint. Über diese und an­de­re Dinge spre­chen die bei­den in jener Nacht in Brüs­sel im Herbst 1997 und in die­sem Mo­ment er­kennt Pol­li­na, dass es an der Zeit ist, wie­der nach Ita­li­en zu­rück­zu­keh­ren. Al­ler­dings spricht er eher von einem Neu­an­fang als von einer Rü­ck­kehr, als der Mu­si­ker ge­mein­sam mit Li­nard Bar­dill, sei­nem Ent­de­cker, mit dem Kul­tur­re­fe­ren­ten aus Zü­rich, Ni­co­las Bär­lö­cher, mit Ver­tre­tern des Fa­ce­ton Ver­la­ges, dem Jour­na­lis­ten und Autor von “Cam­mi­n­an­do cam­mi­n­an­do”, Be­ne­det­to Vigne, sowie an­de­ren Jour­na­lis­ten aus Deut­sch­land, Ita­li­en und der Schweiz bei Leo­lu­ca Or­lan­do in der Villa Nisce­mi in Pa­ler­mo eine Pres­se­kon­fe­renz gibt. “La Re­pubb­li­ca”, eine der wich­tigs­ten ita­lie­ni­schen Ta­ges­zei­tun­gen, sowie Rai 1 ver­fol­gen die Ver­an­stal­tung mit gro­ßem In­ter­es­se. Es folgt eine klei­ne fast spon­ta­ne, im­pro­vi­sier­te Tour­nee mit Sta­ti­o­nen in Rom, Nea­pel, Ca­ser­ta und na­tür­lich Pa­ler­mo.

Pippo Pollina und Linard Bardill

1998

1998 er­scheint die CD “Il gior­no del falco” schließ­lich auch in Ita­li­en und wird von SONY in­ter­na­ti­o­nal auf den Markt ge­bracht. In die­sem Jahr ist Pol­li­na mit zwei Pro­jek­ten un­ter­wegs. In A/D/CH prä­sen­tiert er in den Win­ter­mo­na­ten das Buch “Cam­mi­n­an­do cam­mi­n­an­do” und wird bei den Lie­dern vom ar­gen­ti­ni­schen Gi­tar­ris­ten Pablo Mi­guez be­glei­tet. In Ita­li­en hin­ge­gen nimmt er im Som­mer ge­mein­sam mit einem Quar­tett und einem Spe­ci­al Guest, dem ame­ri­ka­ni­schen Sa­xo­pho­nis­ten Cha­r­lie Ma­ri­a­no, an zahl­rei­chen Fes­ti­vals teil. Zu Be­ginn des Jah­res 1999 wird in Ita­li­en Sto­rie ere­ti­che di cit­ta­di­ni per bene (Ein­au­di), ge­schrie­ben vom So­zio­lo­gen und Pa­r­la­men­ta­ri­er Nando Dalla Chie­sa, ver­öf­fent­licht. Ein Ka­pi­tel die­ses Wer­kes ist dabei dem Werk und Künst­ler Pippo Pol­li­na ge­wid­met.

1999

Im Ja­nu­ar 1999 ver­öf­fent­licht Pol­li­na selbst in Ita­li­en die Sin­gle “Ken”. Das da­zu­ge­hö­ri­ge Cover wird dabei von dem Comic-Zeich­ner Ivo Mi­laz­zo ent­wor­fen. Es han­delt sich bei die­ser CD aus­schließ­lich um ein Pro­mo­ti­ons­werk­zeug, um die ver­lo­re­ne Zeit auf­zu­ho­len. Das Lied wird von den ita­lie­ni­schen Ra­di­o­sta­ti­o­nen zwei Mo­na­te lang ge­spielt, es folgt auch die erste rich­ti­ge Tour­nee Pol­li­nas in Ita­li­en in den Mo­na­ten Ja­nu­ar und Fe­bru­ar des­sel­ben Jah­res. Nach 15 Kon­zer­ten in pres­ti­ge­träch­ti­gen Orten Ita­li­ens folgt ein gran­dio­ser Aus­klang der Tour auf dem Pla­teau des Tea­tro Bion­do in Pa­ler­mo.

Am Ende des Som­mers 1999 ver­öf­fent­lich Pol­li­na seine CD “Ros­so­cuo­re”, das sieb­te Album des Si­zi­li­a­ners, wel­ches zeit­gleich in A/D/CH und Ita­li­en er­scheint. Die Teil­nah­me von mehr als 35 Mu­si­kern, ei­ni­gen Ele­men­ten des Phil­har­mo­ni­ker Or­ches­ters Zü­rich, der Ham­mond Orgel von Matt Clif­ford (Rol­ling Stones), den Rhyth­men von Sa­tu­ri­no und Pier Fo­schi (Jo­va­not­ti), Wal­ter Kai­ser (Vol­len­wei­der) und vor allem den Stim­men von Jose Ste­ves (Inti-Il­li­ma­ni) und Fran­co Bat­ti­a­to sowie Nada ma­chen “Ros­so­cou­re” zu einer der in­ter­es­san­tes­ten Pro­duk­ti­o­nen der Schweiz im die­sem Jahr. Die Tour­nee im Sex­tett macht dabei in allen wich­ti­gen Städ­ten jener Län­der Sta­ti­on, in denen auch die CD ver­öf­fent­licht wird. Der Vi­deo­clip zu “Fin­ne­gan’s Wake”, auf­ge­nom­men ge­mein­sam mit Fran­co Bat­ti­a­to und Nada, wird in Video-Netz­wer­ken in Ita­li­en und der Schweiz weit ver­brei­tet.

2000

Zur Jah­res­hälf­te ver­öf­fent­licht Pippo Pol­li­na 2000 – je­doch nur in den deutsch­spra­chi­gen Län­dern – Ele­men­ta­re Wat­son, sein ach­tes Album. Zwei Lie­der die­ser CD wer­den in Lon­don unter der Mit­wir­kung des Lon­don Sym­phony Or­che­s­tra in den le­gen­dä­ren Abbey Road Stu­di­os auf­ge­zeich­net. Die Sin­gle “Weg von Züri”, eben­falls auf der CD, wird in Spar­ten­ka­nä­len aus­ge­strahlt. Das Pro­gramm 20 Jahre Musik ohne Gren­zen, mit dem Pol­li­na seine neuen Lie­der prä­sen­tiert, wird mit gro­ßer Be­geis­te­rung auf­ge­nom­men. Pol­li­na scheint es end­gül­tig ge­lun­gen zu sein, auch die Kri­ti­ker zu über­zeu­gen, von denen er spä­tes­tens jetzt zu den ganz Gro­ßen ge­zählt wird. Im Sep­tem­ber 2000 be­ginnt eine rie­si­ge Tour­nee, die den Künst­ler in nicht we­ni­ger als 200 Orte in A/D/CH/I bringt.

2001

Im Som­mer 2001 nimmt Pol­li­na eine neue Ver­si­on von “Il Gior­no del Falco” mit den Inti-Il­li­ma­ni auf. Die Grup­pe lädt Pol­li­na au­ßer­dem ein, bei ihren Ita­li­en­kon­zer­ten mit­zu­wir­ken. Der Si­zi­li­a­ner zeich­net zudem “Ams­ter­dam von Jac­ques Brel auf, schreibt je­doch einen ei­ge­nen ita­lie­ni­schen Text. Für die Auf­nah­me ar­bei­tet Pol­li­na mit Am­bro­gio Spa­rag­na zu­sam­men. Im De­zem­ber ver­öf­fent­licht der Mu­si­ker sein neun­tes Album Versi per la li­ber­tà, die­ses Mal aus­schließ­lich in Ita­li­en, wel­ches von den Kri­ti­kern und Mu­sik­zeit­schrif­ten (Rock­star, Muc­chio Sel­vag­gio, Ro­cke­ril­la) mit gro­ßem Lob auf­ge­nom­men wird. Dar­über hin­aus be­rich­ten Kul­tur­ko­lum­nis­ten ei­ni­ger nam­haf­ter Ta­ges­zei­tun­gen (Cor­rie­re della Sera, Il Mes­sag­ge­ro) von Pol­li­na als einen der gro­ßen Erben des ita­lie­ni­schen Au­to­ren­lie­des.

2002

Die Tour­nee im Jahr 2002 mit dem neuen “Pa­ler­mo Acou­stic Quar­tet” be­stärkt all das Au­ßer­ge­wöhn­li­che und Ein­zig­ar­ti­ge, das be­reits in den vor­an­ge­gan­ge­nen Jah­ren be­ob­ach­tet wurde. Aber etwas Un­vor­her­ge­se­he­nes ge­schieht auch 2002. Pippo Pol­li­na und Li­nard Bar­dill be­schlie­ßen, ihre Freund­schaft mit einer kur­z­en Kon­zert­rei­se zu fei­ern. Aus die­ser Idee her­aus ent­steht am Ende einer sehr er­folg­rei­chen Tour­nee auch die ge­mein­sa­me Live CD “In­sie­me”.

2003

Im Ja­nu­ar 2003 ver­öf­fent­licht Pol­li­na in A/D/CH/I die CD Rac­con­ti Brevi, ein Album, das in der Schweiz und in Eng­land auf­ge­nom­men wurde. Das Werk des Mu­si­kers wird auch durch die Mit­wir­kung der Strei­cher des ISNO (In­ter­na­ti­o­nal Ukrain
Sym­phony Or­che­s­tra), den Gi­tar­ren von Rob­bie McIn­to­sh (Dire Straits, Paul Mc­Cart­ney), von John The­mis (Boy Ge­or­ge), den Per­cus­si­ons von Ossam Ramzy (Peter Ga­bri­el) etc. ge­ho­ben. Ar­ran­giert und pro­du­ziert wird die CD von dem Dänen P.G. Re­beiz. Die Tour star­tet in Mün­chen in der Muf­fa­t­hal­le und dau­ert ein gan­zes Jahr. 170 Kon­zer­te in I/CH/FL/A/D und Hol­land be­geis­tern ein immer brei­te­res Pu­bli­kum. Her­vor­zu­he­ben aus die­sen Auf­trit­ten sind si­cher­lich die Aben­de in Mün­chen (Toll­wood Fes­ti­val), Stutt­gart (Fes­ti­val der Kul­tu­ren), Pa­ler­mo (Lo Spa­si­mo), Inns­bruck (Arena Fes­ti­val) sowie im le­gen­dä­ren Moods Jazz­club in Zü­rich. Im April 2003 er­scheint auf­grund des immer grö­ßer wer­den­den In­ter­es­ses in Ita­li­en die CD Cam­mi­n­an­do (In­de­pen­dent Music). Die CD ent­hält aus­ge­wähl­te Stü­cke aus dem Werk des Si­zi­li­a­ners und wird als Bei­la­ge zu einer 70-sei­ti­gen Mo­no­gra­fie ver­kauft. Im Som­mer 2003 wird ihm in Cro­to­ne der Preis Rino Gae­ta­no beim gleich­na­mi­gen Fes­ti­val über­reicht.

2004

Zu Be­ginn des Jah­res 2004 ent­schließt sich Pol­li­na, ein Pro­gramm be­ste­hend aus Er­zäh­lun­gen und Lie­dern nach Ita­li­en und Ös­ter­reich zu brin­gen. Ge­mein­sam mit sei­nen Mu­si­ker­kol­le­gen An­to­nel­lo Mes­si­na und Enzo Su­te­ra geht er auf Tour und nimmt auch am Mu­sik­fes­ti­val von Man­to­va teil, wo er unter die bes­ten drei Künst­ler ge­wählt wird. In Mai­land nimmt er am Chan­son­ni­er- Wett­be­werb im The­a­ter Ciak teil und spielt au­ßer­dem in an­de­ren gro­ßen Städ­ten Ita­li­ens und Ös­ter­reichs (Genua, Rom, Sas­sa­ro, Wien, Graz etc.). Im Früh­jahr 2004 kommt es schließ­lich zum Schau­spiel­de­büt. Der Re­gis­seur Walo Deu­ber will den Mu­si­ker als Dar­stel­ler für sei­nen Film “Ri­cor­da­re Anna” (Anna er­in­nern) neben an­de­ren be­kann­ten Schau­spie­lern, wie Gi­u­sep­pe Ce­der­na, Bi­bia­na Be­glau etc für sei­nen Film ge­win­nen. Zu­sam­men mit sei­nem Pro­du­zen­ten Peter Re­beiz ge­stal­tet Pippo Pol­li­na auch die mu­si­ka­li­sche Be­glei­tung des Films. Der Strei­fen wird so­fort zum bes­ten Schwei­zer Film der Sai­son beim Fes­ti­val in So­lo­thurn ge­kürt und ab Fe­bru­ar 2005 ist er in allen Schwei­zer Ki­no­sä­len zu sehen.

2005

In der Zwi­schen­zeit nimmt Pol­li­na auch sein zwölf­tes Album auf. Unter dem Titel Bar Ca­sab­lan­ca wer­den unter der Mit­wir­kung aus­ge­zeich­ne­ter Mu­si­ker die Lie­der dies­mal aus­schließ­lich in Ita­li­en zwi­schen Um­bri­en und Emi­lia Ro­ma­gna auf­ge­nom­men. Das Album er­scheint 2005 in I/A/CH/D und den Be­ne­lux-Län­dern. Zeit­gleich wer­den in Deut­sch­land ein Buch über Pippo Pol­li­na (“Be­geg­nun­gen mit Pippo Pol­li­na” von Ste­fan Löff­ler, Kawe 8) sowie die DVD Viag­gio in Ita­lia (Ita­lie­ni­sche Reise) (Chris­ti­an Geis­ler) mit Im­pres­si­o­nen einer Tour­nee von Pippo Pol­li­na ver­öf­fent­licht. Bar Ca­sab­lan­ca weckt gro­ßes In­ter­es­se und klet­tert in den Wer­tun­gen für die Ver­kaufs­zah­len der un­ab­hän­gi­gen Label auf den vier­ten Platz. Im Rah­men der Tour­nee be­reist Pol­li­na auch Frank­reich und nimmt an dem Fes­ti­val von Bour­ges teil. Im No­vem­ber 2005 er­hält er von der MEI einen Preis für sein so­zi­a­les und po­li­ti­sches En­ga­ge­ment, wäh­rend er in der Schweiz eine Aus­zeich­nung als bes­ter Künst­ler 2005 ver­lie­hen be­kommt (Klein­kunst­preis).

2006

Die Kon­zert­tä­tig­keit des Mu­si­kers scheint bei jeder Tour­nee neue Im­pul­se zu be­kom­men und so prä­sen­tiert sich der Künst­ler 2006 mit sei­nem ers­ten Live-Album Rac­con­ti e can­zo­ni (Er­zäh­lun­gen und Lie­der). Es han­delt sich dabei um eine Dop­pel-CD/DVD, die ge­mein­sam Audio- und Vi­deo­se­quen­zen von zwei Kon­zert­aben­den wie­der­gibt, die zur Auf­zeich­nung die­ser Ver­öf­fent­li­chung dien­ten. Die gleich­na­mi­ge Tour Rac­con­ti e can­zo­ni be­ginnt 2006 im The­a­ter­haus von Stutt­gart und dau­ert sehr lange. In Ita­li­en wird Pol­li­na bei sei­nen Kon­zer­ten von der Sän­ge­rin und Schau­spie­le­rin Se­re­na Ban­do­li be­glei­tet, was zu einer ein­zig­ar­ti­gen Qua­li­tät sei­nes Pro­gramms mit Tex­ten und Lie­dern bei­trägt. Bei einem Fes­ti­val in Ös­ter­reich trifft Pol­li­na wie­der auf sei­nen Kol­le­gen und Freund Kon­stan­tin We­cker, und die bei­den geben ein ge­mein­sa­mes Co­me­back auf der Bühne (2007). Für etwas mehr als zehn Kon­zer­te rei­sen die bei­den Mu­si­ker durch A/CH/D und bie­ten damit ihrem Pu­bli­kum das, wor­auf es seit mehr als 15 Jah­ren ge­war­tet hat: einen ge­mein­sa­men Auf­tritt. Jedes die­ser Kon­zer­te ist aus­ver­kauft und 10.000 Zu­schau­er be­su­chen die Vor­stel­lun­gen.

2007

In die­sen Wo­chen lan­det auch eine in­ter­es­san­te An­fra­ge aus Emi­lia Ro­ma­gna auf dem Schreib­tisch des ita­lie­ni­schen Mu­si­kers. Die Di­rek­to­rin der Ac­ca­de­mia per­duta, Faen­za Rug­ge­ro Sin­to­ni, und die Prä­si­den­tin der Ver­ei­ni­gung der An­ge­hö­ri­gen der Opfer des Un­g­lücks von Usti­ca, Daria Bon­fet­ti, bit­ten Pippo Pol­li­na, ein Werk über das Un­g­lück von Usti­ca zu schrei­ben. Unter dem Titel Ul­ti­mo Volo (Der letz­te Flug) ent­steht ein mu­si­ka­lisch-the­a­tra­les Werk, das im Zuge der 27-Jahr Feier 2007 im The­a­ter Man­zo­ni in Bo­lo­gna ur­auf­ge­führt wird. Be­glei­tet von den Strei­chern des Phil­har­mo­ni­ker Or­ches­ters Tos­ca­ni­ni, dem Pa­ler­mo Acou­stic Quar­tet, den Schau­spie­lern Vito Bi­coc­chi, Da­ni­e­la Pic­ca­ri
und der Stim­me von Man­lio Sgalam­bro unter der Regie von Velia Man­te­gaz­za stellt Ul­ti­mo Volo in emo­ti­o­na­ler Form die­ses trau­ri­ge Ka­pi­tel ita­li­en­scher Ge­schich­te dar.

2008

Ul­ti­mo Volo er­scheint auf einer CD und wird wei­te­re Male auf­ge­führt, so in Rom, Pa­ler­mo, Zü­rich, spä­ter auch in Kai­sers­lau­tern und Stutt­gart. Mit die­sem Werk ge­winnt Pol­li­na 2008 den Preis für den Stadt­frie­den der Stadt Stutt­gart. 2008 geht Pol­li­na wie­der mit Li­nard Bar­dill auf Tour­nee, schießt dort an, wo er 2002 auf­ge­hört hat. Ihre Tour­nee star­ten die bei­den dabei mit einer aus­ver­kauf­ten Pre­mie­ren­vor­stel­lung im Volks­haus Zü­rich, wo 1500 Zu­schau­er an dem ers­ten ge­mein­sa­men Kon­zert teil­neh­men. Das Pro­gramm Di nuovo in­sie­me bringt die bei­den Mu­si­ker auch nach Deut­sch­land und endet in der Pro­duk­ti­on einer wei­te­ren live CD unter dem­sel­ben Namen, wel­che - wie auch die Vor­gän­ger CD In­sie­me - al­lein durch die Vor­be­stel­lun­gen nach Kon­zer­ten aus­ver­kauft war.

2009

Neben den Auf­trit­ten mit Bar­dill ar­bei­tet Pippo Pol­li­na an einem CD-Pro­jekt mit Kon­stan­tin We­cker, das mit­hil­fe des gro­ßen ita­lie­ni­schen Ar­ran­geurs und Mu­si­kers Beppe Qui­ri­ci (be­reits Pro­du­zent von Ivano Fos­sa­ti und Gior­gio Gaber) pro­du­ziert wer­den soll­te. Die­ses Vor­ha­ben geht je­doch auf­grund der regen Kon­zert­tä­tig­keit der bei­den Künst­ler und im be­son­de­ren wegen der schwe­ren Krank­heit, die den Pro­du­zen­ten Beppe Qui­ri­ci über­rascht, an wel­cher er wenig spä­ter versta­rb, nur schlep­pend voran. Pippo Pol­li­na und Kon­stan­tin We­cker tre­ten im Som­mer 2008 für ei­ni­ge große Kon­zer­te unter dem Titel Can­zo­ni per la li­ber­tà – Über die Gren­zen ge­mein­sam auf. Die Ar­beit an der CD wird al­ler­dings auf einen spä­te­ren, güns­ti­ge­ren Zeit­punkt ver­scho­ben. Pol­li­na ver­liert je­doch keine Zeit und ver­wirk­licht eine wei­te­re CD-Pro­duk­ti­on ge­mein­sam mit sei­nem Freund Li­nard Bar­dill. So ent­steht Caffè Caf­lisch (2008), ein Album, das von Ver­lieb­ten und Emi­gran­ten han­delt. Das Album er­scheint in Ita­li­en und in den deutsch­spra­chi­gen Län­dern, wo es über­all gro­ßen und ver­dien­ten An­klang fin­det. Das Thema der Emi­gra­ti­on aus einem neuen Blick­win­kel des his­to­ri­schen Bei­spiels der Schwei­zer Zu­cke­r­bä­cker, die Ende des 19. Jahr­hun­dert in Si­zi­li­en ge­lan­det sind. Die Tour star­tet im Ja­nu­ar 2009 in Pa­ler­mo, von wo aus es in zahl­rei­che ita­lie­ni­sche Städ­te geht, bevor man in Zen­tral­eu­r­o­pa auf­tritt. Der letz­te Abend wird mit Sym­bol­cha­rak­ter genau in Trin sein, jenem klei­nen Dorf in Grau­bün­den in der Schweiz, aus dem die Caf­lisch ab­stam­men. Caffè Caf­lisch ge­winnt, nach­dem es lange die erste Stel­le der Hit­pa­ra­de in­ne­hat­te, den Lie­der­bes­ten­preis 2009, den Preis der deut­schen Mu­sik­kri­tik. Pippo Pol­li­na und Li­nard Bar­dill fei­ern ihre lange ge­mein­sa­me mensch­li­che und mu­si­ka­li­sche Ka­me­rad­schaft mit die­sem Album, wel­ches einen Kreis von Lie­dern und Kon­zer­ten schließt, in dem sie zwei ganze Jahre ohne Un­ter­bre­chung, 2008 und 2009, auf Tour un­ter­wegs waren. Ein an­de­res wich­ti­ges Pro­jekt zeich­net sich im Spät­som­mer 2009 am Ho­ri­zont ab, als näm­lich - Dank der Ar­ran­ge­ments von Mas­si­mi­lia­no Ma­te­sic, Di­rek­tor des Or­ches­ters des Kon­ser­va­to­ri­ums Zü­rich - Pippo Pol­li­na die Quint­es­senz sei­nes Re­per­toires in einem Pro­gramm mit einem gro­ßen Sin­fo­nie­or­ches­ter prä­sen­tiert. Das Pro­jekt unter dem Titel Fra Due Isole wird im Rah­men eines wahr­lich tri­um­pha­len Debüt im bis auf den letz­ten Platz aus­ver­kauf­ten Volks­haus Zü­rich auf­ge­führt, wo das Pu­bli­kum aus allen Rich­tun­gen an­ge­reist kommt. Pol­li­na geht mit die­sem Pro­gramm auf Tour­nee, 14 Kon­zer­te in der Schweiz und in Ita­li­en bis nach Si­zi­li­en wer­den mit all den Ele­men­ten des Sin­fo­nie­or­ches­ters des Kon­ser­va­to­ri­ums Zü­rich statt­fin­den. Eine Live-CD aus dem Volks­haus Zü­rich wird 2009 ver­öf­fent­licht und hält die At­mo­sphä­re und die Klang­fül­le die­ses Pro­jek­tes fest. Im dar­auf fol­gen­den Jahr wird FRA DUE ISOLE in einer klei­ne­ren For­ma­ti­on, dem Streich­quar­tett PIC­CO­LA OR­CHE­S­TRA AL­TA­MA­REA, in etwa 100 Kon­zer­ten mit Schau­plät­zen Paris, Rom, Ber­lin, Wien und Zü­rich auf­ge­führt.

2010

Im Jahr 2010 ge­winnt Pippo Pol­li­na in Pa­ler­mo, sei­ner Ge­burts­s­tadt, den Preis Pino Pug­li­si, wel­cher dem Pries­ter, er­mor­det von der Mafia, ge­wid­met ist. Au­ßer­dem wird ihm auch der Preis Pino Ve­ne­zia­no, ge­wid­met einem si­zi­li­a­ni­schen Bän­kel­sän­gers aus Se­lin­un­te, ver­lie­hen. Diese An­er­ken­nun­gen spie­geln zwei See­len wie­der, jene des so­zi­a­len En­ga­ge­ments und jene eher künst­le­ri­sche, die seit eh und je die Ar­beit von Pol­li­na ge­kenn­zeich­net haben. Sie sind die Ein­lei­tung einer Reihe von Aus­zeich­nun­gen, die ihm in die­sem Jahr noch ver­lie­hen wer­den soll­ten. Immer noch im Jahre 2010 be­ginnt Pol­li­na eine künst­le­ri­sche Zu­sam­me­n­a­r­beit mit dem deut­schen Lie­der­ma­cher Wer­ner Schmid­bau­er und dem Po­ly­mu­si­ker Mar­tin Käl­be­rer. In einem Pro­gramm, mit dem sinn­bild­li­chen Titel Süden, prä­sen­tie­ren die bei­den Lie­der­ma­cher Pol­li­na und Schmid­bau­er ein Re­per­toire, wel­ches den Süden als Me­ta­pher the­ma­ti­siert. Die Kon­zer­te wer­den mit gi­gan­ti­schem En­thu­si­as­mus in Deut­sch­land wie in der Schweiz auf­ge­nom­men, und so kön­nen alle 15 Kon­zer­te das At­tri­but aus­ver­kauft vor­wei­sen. Daher be­hal­ten sich die bei­den Lie­der­ma­cher vor, ein um­fas­sen­de­res Pro­jekt zu pla­nen, das 2012 auch re­a­li­siert wird.

2011

Für Pol­li­na ist das al­ler­dings kein Grund, sich aus­zu­ru­hen, so über­schla­gen sich 2011 auch die Er­eig­nis­se: er ge­winnt den Preis Mu­si­ca e Cul­tu­ra in Ci­ni­si, der an das Ma­fiaop­fer Pep­pi­no Im­pa­s­ta­to er­in­nert, dem auch das be­rüh­ren­de Stück Cenn­to­pas­si ge­wid­met ist. Er si­chert sich auch den Preis Lu­ne­zia 2011 in Ma­ri­na di Car­ra­ra als bes­ter ita­lie­ni­scher Lie­der­ma­cher und ge­winnt in Col­le­ret­to im Pie­mont den Preis Gia­co­sa, in Ge­den­ken an den gleich­na­mi­gen und be­kann­ten Li­bret­tis­ten Gia­co­mo Puc­ci­ni. In Ita­li­en, ver­öf­fent­licht durch Stam­pa Al­ter­na­ti­va, und in Deut­sch­land/Ös­ter­reich/Schweiz, ver­öf­fent­licht durch den Jazz Haus Ver­lag, er­scheint Ab­ita­re il Sogno (Über die Gren­zen trägt uns ein Lied). Die Tour der Prä­sen­ta­ti­on des Bu­ches führt Pol­li­na in mehr als 200 Kon­zer­ten zum al­le­r­ers­ten Mal auch jen­seits des Oze­ans. Im Sep­tem­ber 2011 fin­det das Debüt des Lie­der­ma­chers in Ame­ri­ka in Salt Lake City statt, wo er Se­mi­na­re hält und Kon­zer­te gibt. P. Pol­li­na führt 2011 sechs Kon­zer­te ge­mein­sam mit dem Sin­fo­nie­or­ches­ter von Zü­rich no­ta­be­ne in den pres­ti­ge­träch­tigs­ten Opern­häu­sern der Schweiz auf. Die Aben­de in der Ton­hal­le Zü­rich und im KKL von Lu­zern blei­ben nicht nur auf­grund ihrer aus­ver­kauf­ten Ränge, son­dern auf­grund der un­ver­gess­li­chen At­mo­sphä­re un­ver­gess­lich.

SÜDEN – Kälberer, Pollina, Schmidbauer 2012

2012

Pippo Pol­li­na si­chert sich 2012 den Li­te­ra­tur­preis der Stadt Sciac­ca und mit der Lau­da­tio des Ka­ba­ret­tis­ten Lo­renz Kai­ser wird ihm als ers­tem ita­lie­ni­schem Künst­ler der Klein­kunst­preis, höchs­te künst­le­ri­sche Aus­zeich­nung in der Schweiz, ver­lie­hen. Un­mit­tel­bar da­nach zieht er sich ge­mein­sam mit Wer­ner Schmid­bau­er und Mar­tin Käl­be­rer für die Auf­nah­me sei­nes 18. Al­bums mit dem Titel Süden zu­rück. Das Thema der “Süd­länd­ler” wird wie­der auf­ge­nom­men, und zwar nicht nur unter geo­gra­fi­schen Aspek­ten. Die bei­den bay­ri­schen Mu­si­ker und der si­zi­li­a­ni­sche Lie­der­ma­cher pro­du­zie­ren ein zwei­spra­chi­ges Album, das im Juni 2012 er­scheint und so­fort in die Ver­kaufs­bes­ten­lis­te in Deut­sch­land ein­steigt, wo es für nicht we­ni­ger als sie­ben Wo­chen bleibt. Der Er­folg von Süden über­rascht alle ein wenig und ver­lei­tet die Mu­si­ker dazu, Au­ßer­ge­wöhn­li­ches zu tun. Am Ende sind es genau 100 Kon­zer­te in The­a­tern, Klubs und auf Fes­ti­vals in Deut­sch­land, Ös­ter­reich, Schweiz und Ita­li­en mit mehr als 100.000 Kon­zert­be­su­chern. Das Album Süden ist das erste Werk in der Ge­schich­te des Au­to­ren­lie­des, wel­ches Du­et­te auf Ita­lie­nisch und Baye­risch be­in­hal­tet, und wird mehr als 40.000 mal ver­kauft.

SÜDEN Grande Finale, Arena di Verona 2013

Das Pro­jekt SÜDEN er­lebt schließ­lich in sei­nem letz­ten Ka­pi­tel einen be­we­gen­den Mo­ment: Pippo Pol­li­na, Schmid­bau­er & Käl­be­rer leis­ten sich den Luxus, und be­schlie­ßen ihr Pro­jekt mit einem Kon­zert, be­ti­telt GRAN­DE FI­NA­LE, in der ein­zig­ar­ti­gen At­mo­sphä­re der Arena von Ve­ro­na. Etwa 10.000 Zu­schau­er kom­men von über­all um die­sem Som­mer­abend in der Stadt der Ska­li­ger ein­zu­hei­zen. Eine un­ver­gess­li­che Nacht.

50. Geburtstag. Mai 2013

2013

Aber un­ver­gess­lich wer­den auch die drei Aben­de Mitte Mai 2013 im Volks­haus Zü­rich sein. Pippo Pol­li­na fei­ert sei­nen 50. Ge­burts­tag in drei seit Mo­na­ten aus­ver­kauf­ten Kon­zer­ten mit 5.000 Zu­schau­ern aus ganz Eu­r­o­pa, in Be­glei­tung von 20 Eh­ren­gäs­ten, mit denen er seine schöns­ten Lie­der im Duett singt. Von Gior­gio Conte bis Kon­stan­tin We­cker, von den Inti-Il­li­ma­ni (in einer Vi­deo­bot­schaft aus San­ti­a­go) bis zu Fran­co Bat­ti­a­to, von Li­nard Bar­dill bis Mar­tin Käl­be­rer, von Etta Scol­lo bis Dodo Hug und Efi­sio Con­ti­ni, bis zu den Wor­ten von Leo­lu­ca Or­lan­do, Bür­ger­meis­ter von Pa­ler­mo – sie und viele an­de­re tei­len sich die Bühne mit Pippo, um seine 50 Jahre zu fei­ern. Eine wun­der­schö­ne Drei­fach-DVD wird Ende 2013 ver­öf­fent­licht, um diese au­ßer­ge­wöhn­li­che Er­fah­rung zu do­ku­men­tie­ren.

2014

Wei­te­re An­er­ken­nung be­kommt Pol­li­na, als er im Ja­nu­ar 2014 mit der Frei­bur­ger Lei­ter der in­ter­na­ti­o­na­len Kul­tur­bör­se (Frei­burg im Breis­gau, Deut­sch­land) aus­ge­zeich­net wird und dann im Som­mer des fol­gen­den Jah­res in Si­ra­cu­sa mit dem Pre­mio Ar­chi­me­de. Wenig spä­ter be­ginnt die Tour L’­Ap­par­te­n­en­za zu­sam­men mit dem Pa­ler­mo Acou­stic Quin­tet, die quer durch ganz Eu­r­o­pa führt, mit 250 Kon­zer­ten in 18 Mo­na­ten in der Schweiz, in Deut­sch­land, Ita­li­en, Liech­ten­stein, Frank­reich und der Tsche­chi­schen Re­pu­blik.

Das Album L’­Ap­par­te­n­en­za kommt so­fort in die schwei­ze­ri­schen und deut­schen Charts. In der Schweiz steht es für drei Wo­chen auf dem 19. Platz, wäh­rend es in Deut­sch­land zwei Wo­chen lang in den Top 100 bleibt. Zur Er­in­ne­rung: Nur der ver­stor­be­ne Lucio Dalla hat als ita­lie­ni­scher Lie­der­ma­cher im deutsch­spra­chi­gen Raum ein sol­ches Re­sul­tat er­reicht. Im Herbst 2014 ge­hört L’­Ap­par­te­n­en­za zu den 50 Alben, die von der Jury des Pre­mio Tenco in Ita­li­en für die Aus­zeich­nung als bes­tes Album des Jah­res aus­ge­wählt wer­den. Am Ende die­ses Jah­res er­scheint die CD/DVD Süden Gran­de Fi­na­le, ein Album mit Film, das den letz­ten Akt des Pro­gramms des si­zi­li­a­nisch-baye­ri­schen Trios in der Arena von Ve­ro­na in Er­in­ne­rung ruft. Und genau die­sem Gran­de Fi­na­le nach­ei­fernd, stellt Pippo Pol­li­na ein paar Jahre spä­ter als letz­tes Kon­zert der Tour eine Show in sei­ner Ad­op­tivstadt auf die Beine. Und so kom­men tau­sen­de Zu­schau­er von über­all in das Hal­len­sta­di­on von Zü­rich für einen fest­li­chen Ab­schluss der Kon­zer­te der ver­gan­ge­nen an­dert­halb Jahre.

2015

Am Abend des 22. Au­gust 2015 singt Pol­li­na dort vor einem Pu­bli­kum von 8000 Zu­schau­ern zu­sam­men mit alten und neuen Freun­den seine wich­tigs­ten Lie­der. Unter den Gäs­ten sind na­tür­lich Schmid­bau­er & Käl­be­rer, Fran­co Bat­ti­a­to, Kon­stan­tin We­cker, Li­nard Bar­dill, Etta Scol­lo und Gior­gio Conte, aber auch Stop­pok, Büne Huber vom Pa­tent Ochs­ner, Gigi Moto, Eu­ge­nio Fi­nar­di und seine Kin­der, die selbst mit gro­ßen Schrit­ten auf die schwei­ze­ri­sche Lie­der­ma­cher­sze­ne zu­ge­hen: Ma­dlai­na und Ju­li­an Pol­li­na, letz­te­rer bes­ser be­kannt unter dem Pseud­onym Faber (was aber nichts mit dem ver­stor­be­nen Fa­bri­zio de André zu tun hat). Die wun­der­schö­ne CD/DVD Live at Hal­len­sta­di­on do­ku­men­tiert die­sen un­ver­gess­li­chen Abend.

2016

Nach einer ver­dien­ten Pause von an­dert­halb Jah­ren nimmt Pippo Pol­li­na sein 22. Album mit dem Titel IL SOLE CHE VERRÀ auf, das im Ja­nu­ar 2017 er­scheint. Dar­auf sind 13 Lie­der, dar­un­ter drei in­ter­na­ti­o­na­le Du­et­te mit der Mez­zo­so­pra­nis­tin Odi­lia Van­der­cruys­se, der ar­gen­ti­ni­schen Sän­ge­rin Ma­ri­li Macha­do und der Nor­we­ge­rin Re­bek­ka Bak­ken. Der Tour, zu­sam­men mit einem er­neu­er­ten Pa­ler­mo Acou­stic Quin­tet, die im Ja­nu­ar 2017 be­gin­nen wird, geht eine Woche mit Kon­zer­ten in Frank­reich und den Nie­der­lan­den vor­aus. Neben Paris und Mar­seil­le auch in Ams­ter­dam und Avi­gnon. All dies in ge­spann­ter Er­war­tung der Tour 2017, deren Vor­pre­mie­re, wie es Tra­di­ti­on bei Pippo Pol­li­na ist, im Stadt­the­a­ter von Chur statt­fin­den wird, der Haupt­stadt des Kan­tons Grau­bün­den in der Schweiz, wo der Si­zi­li­a­ner seine ers­ten künst­le­ri­schen Schrit­te in Mit­tel­eu­r­o­pa mach­te.

2017

Die in­ter­na­ti­o­na­le Tour­nee führt ihn von An­fang 2017 bis ins späte Früh­jahr 2018 zu Kon­zer­ten nach Ita­li­en, Frank­reich, Bel­gi­en, Lu­xem­burg, Deut­sch­land, Ös­ter­reich, der Schweiz und Lich­ten­stein.

Das Album Il Sole Che Verra er­reicht Platz drei der Schwei­zer Charts und hält sich ei­ni­ge Wo­chen auf Platz sech­zig der deut­schen Charts. Im Juni 2017 ver­wirk­licht Pippo Pol­li­na einen Traum: Vor einem zahl­rei­chen in­ter­na­ti­o­na­len Pu­bli­kum bringt er seine Lie­der in das groß­ar­ti­ge Tea­tro Mas­si­mo in Pa­ler­mo. Sein Bru­der Mas­si­mi­lia­no Pol­li­na hält die­ses un­ver­gess­li­che Kon­zert auf einer DVD mit dem Titel Di Ce­ne­re E Di Miele (Von Asche und Honig) fest.

Die Phil­har­mo­nie in Mün­chen, das Kon­zert­haus in Wien, die Alte Oper in Frank­furt, das Au­di­to­ri­um in Rom, aber auch erst­ma­lig Kon­zert­sä­le in Lon­don, Kiew und Odes­sa in der Uk­rai­ne sind unter den Sta­ti­o­nen des un­er­müd­li­chen Pol­li­na auf sei­nem Weg durch Eu­r­o­pa.

2018

Be­ginn des Jah­res 2018 ver­öf­fent­licht Pol­li­na sein ers­tes Buch: Verse für die Frei­heit wurde in der deut­schen Über­set­zung von An­drea Briel vom Rot­punkt Ver­lag Zü­rich und unter dem Titel Cento Chi­me­re von Las­ta­ria Edi­ti­ons auf Ita­lie­nisch ver­öf­fent­licht. Von Ja­nu­ar bis Ende 2018 gibt Pol­li­na zu­sam­men mit den si­zi­li­a­ni­schen Sän­ge­rin­nen Clau­dia Sala, Ro­ber­ta und Adri­a­na Pres­ti­gia­co­mo rund hun­dert in­ti­me Kon­zer­te.

Wäh­rend­des­sen wächst in Pol­li­na der Wunsch, sich wie­der mit sei­nen alten Freun­den Schmid­bau­er & Käl­be­rer auf der Bühne zu­sam­men­zu­fin­den. Im Som­mer 2018 führt eine Fes­ti­val­tour­nee unter dem Titel Ri­tor­nia­mo (Wir keh­ren zu­rück) die drei Mu­si­ker auf zwan­zig um­ju­bel­ten Kon­zer­ten durch Süd­deut­sch­land. Das Toll­wood-Fes­ti­val in Mün­chen ist sogar zwei­mal mit gut 7.000 Be­su­chern aus­ver­kauft. Diese Kon­zer­te sind der Auf­takt zum neuen Pro­jekt, SÜDEN II, das An­fang 2019 er­scheint und auf An­hieb Platz acht­zehn der deut­schen Ver­kaufs­charts er­reicht. Pol­li­na, Schmid­bau­er und Käl­be­rer fei­ern ihre Vi­si­on des Sü­dens durch ihre Freund­schaft und ihre Be­geg­nung. Ein­hun­dert Kon­zer­te und neun­zig­tau­send Zu­schau­er und Zu­schau­e­rin­nen. Oder viel­mehr fünf­und­neun­zig Kon­zer­te. In der End­pha­se der Tour­nee, im März 2020, stellt die Pan­de­mie Covid 19 die ganze Welt auf den Kopf, und auch die drei si­zi­li­a­nisch-baye­ri­schen Freun­de müs­sen die letz­ten Kon­zert­ter­mi­ne die­ses un­ver­gess­li­chen Pro­jekts auf­ge­ben.

2019

Doch kurz bevor das Virus die Men­schen des ge­sam­ten Pla­ne­ten in ihre vier Wände sperrt, wird Pippo Pol­li­na zum ers­ten Mal zum wich­ti­gen Tenco-Fes­ti­val nach San­re­mo ein­ge­la­den. Im Ok­to­ber 2019 wür­di­gen die Or­ga­ni­sa­to­ren des Prei­ses sei­nen Auf­tritt auf der Bühne des Ari­s­ton als Pre­mio Tenco in pec­to­re (Pre­mio Tenco in petto), wie der Mo­de­ra­tor An­to­nio Silva sagte. 
Kurz dar­auf geht Pol­li­na wie­der an die Ar­beit und pro­du­ziert zu­sam­men mit Mar­tin Käl­be­rer das Album Num­mer vier­und­zwan­zig mit dem Titel Can­zo­ni Se­gre­te, Ge­hei­me Lie­der. Es wird im Ja­nu­ar 2022 her­aus­kom­men, und hat noch einen lan­gen Weg, ge­tra­gen auf den Schwin­gen des En­thu­si­as­mus, vor sich.

2021

15. No­vem­ber 2021: Ver­öf­fent­li­chung der ers­ten Sin­gle aus Pippo Pol­li­nas neuem Album Can­zo­ni Se­gre­te, Ge­hei­me Lie­der, mit dem Titel Una Mu­si­ca Anche Do­ma­ni.

Am sel­ben Tag wird um 20 Uhr der da­zu­ge­hö­ri­ge Mu­sik­vi­deo auf You­Tube zu sehen sein, von der Re­gis­seu­rin Chris­ti­na Pol­li­na Roos in Si­zi­li­en zwi­schen Se­lin­un­te und Pa­ler­mo ge­dreht, pro­du­ziert von Jazz­haus Re­cords.

Die neue Web­sei­te von Pippo Pol­li­na geht on­line, mit dem De­sign von Isa­bel­la Fur­ler, dem Code von Jonas Huber und den deut­schen Über­set­zun­gen von An­drea Briel.

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